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Infos zu den Festpunkttypen der Bekleidungsplatten
(Nietung, Schraubung)
Festpunkte, Gleitpunkte
Nach DIN 18516-1 sind VHF-Systeme zwaengungsfrei zu konstruieren bzw.
die Beanspruchungen aus behinderten Formaenderungen nachzuweisen.
Dies betrifft die Bekleidung und die Unterkonstruktion.
Durch die Vielzahl der Befestigungsmittel (BFM) bei genieteten und
geschraubten Bekleidungen entsteht abhaengig von der Bekleidungsart
ein grosses thermisches und/oder hygrisches Zwaengungspotential.
Die Lastabtragung der Bekleidung erfolgt ueber zwei Typen BFM:
Gleitpunkte GP, Aufnahme nur Winlasten
Festpunkte FP, Aufnahme Wind- und Eigenlasten
Von besonderem Interesse sind die Festpunkte, die als Ruhepunkt der
Formaenderungen zu sehen sind und die gesamte Eigenlast der Bekleidungsplatte
aufnehmen, was wiederum massgebend ist fuer die Beanspruchung bzw.
statischen Nachweise des dahinterliegenden UK-Stranges bis zur Verankerung
in der Wand.
Typ, Anordnung und Spezifik der moeglichen Festpunkte im Webdienst
sind im Folgenden aufgefuehrt. Ansatz bei allen FP-Typen ist eine moeglichst
symmetrische Verteilung der Lasten im System.
In Sonderfaellen sind auch andere, asymmetrische FP-Anordnungen moeglich
==> externe Nachweise !
Festpunkttypen
(Beispiele 3-Feld-, 2-Feld- und 6-Feldplatten)
Typ 2FPn
- 2 FP nebeneinander
- Standardfestpunkttyp fuer Faserzement
- Realisierung mit Rundloch-Festpunkthuelse
- Die Eigenlast der Platte wird auf zwei Befestigungsmittel (BFM) und
zwei Tragprofile aufgeteilt
- Bei gerader Feldanzahl wird dieser Typ wegen des doppelten Tragprofilabstandes
nicht zugelassen ==> Wahl Typ FPGP
- Es entstehen geringe Zwaengungen ueber die Laenge anx, die durch den
max. Abstand lt. Zulassung ohnehin begrenzt ist.
Typ FPGP
- 1 FP, 1 HZGP
- Standardfestpunkttyp fuer HPL-Platten wegen des relativ grossen
hygrischen Formaenderungsverhaltens
- Realisierung mit einer Rundloch-FP-Huelse und einer Langloch-FP-Huelse.
Die Langlochhuelse ermoeglich eine zwaengungsfreie Dehnung und trotzdem
die Aufnahme einer V-Last.
- Die Eigenlast der Platte wird auf zwei Befestigungsmittel (BFM) und
zwei Tragprofile aufgeteilt
- Guenstiger FP-Typ fuer alle Bekleidungsarten
- Guenstig auch fuer laengere Platten mit gerader Feldanzahl und
Abstand von zwei Feldbreiten anx.
Typ 1FP
- nur 1 FP (1 Niet/Schraube)
- Festpunkttyp fuer kleine, leichte Platten (z.B. Alu-Verbundplatten)
- Nur bei gerader Feldanzahl, Mittelprofil vorhanden
- Die gesamte Eigenlast der Platte liegt auf einem BFM und einem Tragprofil
- Trotz symmetrischer Lagerung evtl. Verdrehungsgefahr (labile Lagerung)
- Praktische Realisierung der s.g. "schwimmenden Verlegung"
- Vor der Anwendung praktische Tests durchfuehren !
Typ DFP
- 1 FP (2 Niete/Schrauben) = DFP = Doppelfestpunkt
- Festpunkttyp fuer mittelschwere Platten (z.B. 8 mm Faserzement)
- Nur bei gerader Feldanzahl, Mittelprofil vorhanden
- Die gesamte Eigenlast der Platte liegt auf zwei BFM und einem Tragprofil
- Abstand der FP ca. 50 mm (minimales Zwaengungspotential)
- Trotz symmetrischer Lagerung evtl. Verdrehungsgefahr (labile Lagerung)
- Vor der Anwendung praktische Tests durchfuehren !
- Sichtbarer Doppelfestpunkt (mit AG, Architekt absprechen !)
Typ 2FPu (Sonderfall nur für Alu-Verbundplatten)
- 2 FP uebereinander
- Wegen der Zwaengungsgefahr sind zwei FP mit groesserem Abstand auf
dem gleichen Tragprofil i.d.R. nicht anzuwenden
(unterschiedliches Verformungsverhalten Bekleidung / Tragprofil)
- Infolge des ca. gleichen thermischen Verformungsverhaltens von Alu
und Alu-Verbundplatten ist dieser FP-Typ ggf. anwendbar.
- Die Beanspruchung des BFM infolge V-Last wird halbiert
- Nur bei gerader Feldanzahl, Mittelprofil vorhanden
- Evtl. externe Zwaengungsuntersuchungen durchfuehren
Typ oFP (Sonderfall Putztraegerplatten, z.B. nach Z-31.1-131)
- Die gesamten oberen Befestigungsmitte BFM (Niete) werden als FP ausgefuehrt
- jedes hinter dem FP liegende Tragprofil traegt einen Anteil Eigenlast mit der
Lasteinflusbreite ap = Abstand Tragprofile
- Der Nachweis der Platte und der BFM wird i.d.R. ueber die Einhaltung
geometrischer Grenzwerte und zul. Windlasten geregelt
Typ xFP (Sonderfall Putztraegerplatten, z.B. nach Z-33.2-394)
- Die gesamten Befestigungsmitte BFM (Bohrschrauben) der Platte werden als FP ausgefuehrt
- jedes hinter dem FP liegende Tragprofil traegt einen Anteil Eigenlast mit der
Lasteinflusbreite ap = Abstand Tragprofile
- Der Nachweis der Platte und der BFM wird i.d.R. ueber die Einhaltung
geometrischer Grenzwerte und zul. Windlasten geregelt
- Zwaengungsspannungen werden durch die eng liegenden BFM aufgenommen
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